Es gibt unzählige Netzwerksteckertypen, mit unterschiedlichen Eigenschaften, Vor- und Nachteilen und Anwendungszwecken. Einer der gängigsten ist jedoch der RJ45 Stecker, den wir nun im folgenden Text vorstellen.
Der Anfang
In den 1970er Jahren wurden von den Bell Laboratories (USA) die RJ-Steckverbindungen eingeführt. Wenige Jahre später wurden diese dann von der Federal Communications Commission (FCC) standardisiert.
Bei den Steckern und Buchsen gibt es verschiedene Ausführungen hinsichtlich Form und Anzahl der Kontakte. Die Kategorisierung folgt einem bestimmten Schema, das immer mit RJ (=Registered Jack) beginnt. Danach folgen zwei Ziffern, die den Steckertyp konkretisieren.
In manchen Fällen gibt es auch noch einen Zusatz, der auf mechanische Eigenschaften hinweist. Das „W” steht zum Beispiel für „Wandsteckdose” oder das “S” für einen Einzelanschluss.
In jedem Fall schließt die Bezeichnung für einen Stecker mit der Anzahl der möglichen Kontaktpositionen (P, für „Positions”) und der tatsächlich bestückten Kontakte (C, für „Contacts”) ab.
Bei den Ethernet-Konnektoren werden also alle acht vorhandenen Kontakte im Stecker verwendet. In Deutschland findet auch der Begriff „ISDN-Stecker” für die achtpoligen Modularverbinder eine häufige Verwendung.
Die RJ45 Stecker dienen der Datenübertragung in Netzwerken. Andere Standards wie zum Beispiel RJ11 werden ebenfalls in der Telekommunikation verwendet. Diese kommen jedoch vorrangig bei Telefonanschlussleitungen vor.
Wofür steht RJ45?
Die Abkürzung RJ45 steht für Registered Jack-45. Die Spezifikationen für eingetragene Steckverbindungen beziehen sich auf die Verdrahtungsmuster der Buchsen und nicht auf ihre physikalischen Eigenschaften. Die Zahl 45 bezieht sich dabei auf die Nummer im Register.
Wenn man es genau nehmen will, muss man ihn als „8P8C RJ45 Ethernet-Stecker” bezeichnen.
8P8C bedeutet acht Positionen / acht Kontakte. Er bezieht sich auf eine Art modularen Stecker. Diese wird normalerweise am Ende von Ethernet-Patchkabeln verwendet. Wenn er am Ende eines Ethernet-Kabels angebracht ist, wird er als RJ45 8P8C-Stecker bezeichnet.
RJ45 Stecker: Alle Arten im Überblick
Es gibt verschiedene RJ45 Netzwerkstecker Typen zu kaufen. Die wichtigste Unterscheidung besteht zwischen den modularen männlichen und weiblichen Versionen. Welche Arten gibt es also und wie unterscheidet man sie?
Kurz gesagt, Stecker sind männlich, während Buchsen weiblich sind. Die Hauptaufgabe von Steckern besteht darin, die Drähte in einem Ethernet-Kabel richtig abzuschließen.
Umgekehrt besteht die Aufgabe der Buchsen darin, das elektrische Datensignal an das Gerät weiterzuleiten, mit dem es geteilt wird. Beide sind so konzipiert, dass sie fest zusammenpassen. Eine Verbindung wird so hergestellt. Sowohl physisch als auch elektrisch.
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Die Buchsen der Steckverbinder sind die versenkten Sockel, in die ein Stecker eingesetzt werden kann.
Sie werden oft als (weibliche) RJ45-Buchse oder ähnliches bezeichnet. Sie sind in der Regel in dem Gehäuse des Geräts, das sie anschließen möchten. Oder aber in der Wand und Paneelen integriert.
Das männliche Pendant dazu sind modulare Steckkomponenten, die sich an beiden Enden eines Ethernet-Kabels befinden.
Sie sind meist aus durchsichtigem, weißem, schwarzem oder grauem Kunststoff gefertigt. Sie können aber auch aus einer größeren Anzahl anderer Farben und Materialien bestehen.
Hochwertige RJ45-Netzwerkstecker sind manchmal mit einer Metallabschirmung versehen. Dadurch wird das Risiko von EMI-Interferenzen minimiert. Auch wird die Qualität und Stabilität des übertragenen Datensignals verbessert.
Wie ein RJ45-Konnektor funktioniert
Eine entscheidende Rolle bei der Funktionsweise solcher Konnektoren spielen die Pins. Wie bereits angesprochen gibt es zwei Arten von Ethernet-LAN-Kabeln. Crossover- und Straight-Through-Kabel.
Die meisten modernen Kommunikationsgeräte können automatisch erkennen, welcher Typ verwendet wird. Einige benötigen aber immer noch die richtige Pinbelegung des Kabels.
Straight-Through-Leiter sind am weitesten verbreitet. Die Pinbelegung ist die gleiche. Dabei ist es, egal ob es sich um Cat5e, Cat6 oder Cat7 handelt. Die verschiedenen Kabeltypen bieten zunehmend höhere Sende- und Empfangsgeschwindigkeiten.
Die Pins in den RJ45 Steckern können wie eingangs erwähnt in zwei Arten belegt werden: In T568A (Europa & UK) sowie T568B (USA & Asien).
RJ45 Farbcodes
Die acht Adern des Kabels werden in der gewünschten Belegung mittels Einführhilfe sortiert und im Steckergehäuse gecrimpt. Diese Adern werden dann wie folgt zugewiesen:
Farbcode T568A | Farbcode Z568B | |
Pin 1 | weiß/grün (Paar 3) | weiß/orange (Paar 2) |
Pin 2 | grün (Paar 3) | orange (Paar 2) |
Pin 3 | weiß/orange (Paar 2) | weiß/grün (Paar 3) |
Pin 4 | blau (Paar 1) | blau (Paar 1) |
Pin 5 | weiß/blau (Paar 1) | weiß/blau (Paar 1) |
Pin 6 | orange (Paar 2) | grün (Paar 3) |
Pin 7 | weiß/braun (Paar 4) | weiß/braun (Paar 4) |
Pin 8 | braun (Paar 4) | braun (Paar 4) |
Sobald zwei Geräte desselben Typs miteinander kommunizieren, zum Beispiel zwischen Computer und Computer, kommt immer ein Crossover-Kabel zum Einsatz.
Dabei ist jeweils ein Adernpaar für den Empfang und ein anderes für das Senden von Daten zuständig.
Auf der einen Seite benötigt dieses Kabel also eine RJ45 Belegung nach T568A und zum anderen Ende eine nach T568A.
Allerdings spielen Crossover-Kabel in Ethernet-Verbindungen kaum eine Rolle. Vielfach kommt es schließlich zur Verbindung zwischen aktiven Komponenten wie Switches, die die angeschlossenen Geräte erkennen und automatisch umschalten.